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Mein Spiegelteleskop - Tasco 11T

 

Technische Daten des Teleskopes:

 

Abb. 1 - Der Steckbrief

 

Dieses Spiegelteleskop habe ich März 2001 recht günstig bei Ebay erstanden, allerdings erstmal ohne Montierung und Stativ, weil ich hoffte, mein Fotostativ zusammen mit dem Kugelkopf (siehe "Meine Ausrüstung") als Teleskop-Montierung (azimutal) verwenden zu können.
Leider erwies sich diese Kombination als ziemlich unbrauchbar, deshalb habe ich kurzentschlossen auch noch die passende äquatoriale Montierung samt Motor+Steuerung für die RA-Achse sowie das dazugehörige Holz-Stativ erworben.

Die Montierung ist eine Mischung aus der EQ2 und EQ3:
Sie hat das äußere Aussehen und die Stabilität der EQ3, allerdings bietet sie keine Möglichkeit einen Polsucher zu verwenden. Dafür dreht sich aber die Gegengewichtstsange mit, so dass diese zur Montage einer Kamera geeignet ist.

Im Folgenden habe ich mal einige Übersichts- und Detailfotos sowie Beschreibungen der Komponenten zusammengestellt. Bitte etwas Geduld, es kann eine Weile dauern bis alle Bilder geladen sind.

 


Bitte auf das Bild klicken, um es in voller Größe zu sehen!

Abb. 2 Der prinzipielle Aufbau eines Newton-Spiegelteleskops.

 

Abb. 3- Das Spiegelteleskop samt der Montierung und dem Holzstativ

 

Abb. 4 - Oben das (möchtegern) Sucherfernrohr, darunter der Okularauszug.
Im Okularauszug ist hier mein Digitalkamera-Adapter zu sehen (siehe Erklärung und Bilder weiter unten), auf dem Foto ist ein 22mm Kellner Okular drin.

 

Abb. 5 - Hier nochmal eine Detailansicht des Okularauszugs. Mit Hilfe des Rades links unten im Bild kann das Okular zum Scharfstellen sehr feinfühlig herein- oder herausgefahren werden.

 

Abb.6 - Hier ist die äquatoriale (parallaktische) Montierung in voller Größe zu sehen. Das Gegengewicht links gleicht die Masse des Teleskopes aus, damit feinfühlige Einstellungen ohne einseitige Belastung mit der RA-Achse möglich sind.

 

Abb.7+7a - Unten ist die Einstellung für die Polhöhe welche für den Standort (bei mir 48,1° nördliche Breite) einmalig justiert werden muss, in der Mitte befindet sich das Schneckenrad und die Schnecke, welches wahlweise manuell mit der biegsamen Welle vorne (dämpft die durch die Drehung entstehenden Schwingungen) oder automatisch mit dem Motor verstellt werden kann. Für die Deklinationseinstellung (oben) ist kein Motor vorgesehen, da bei der parallaktischen Montierung die Nachführung in RA (Rektaszension) ausreichend genau ist, sofern man keine Langzeitbelichtungen durchführt. Die großen dunkelgrauen Flügelschrauben dienen der Schnellverstellung in RA und Dec.
Die ringförmig um die beiden Achsen angeordneten Skalen und Zeiger sind die sog. Teilkreise, welche aber bein meiner Montierung keine allzu große Genauigkeit besitzen.
Die Teilkreise dienen der "blinden" Ausrichtung des Teleskops auf ein gesuchtes Objekt mit Hilfe von Berechnungen und Tabellen, ohne dass man das Objekt dazu sehen muss.

Damit die alleinige Nachführung in RA funktioniert, muss diese Achse (im Bild zeigt sie von rechts unten nach links oben) auf den Himmelspol (Polarstern) ausgerichtet sein.
Bisher genügte mir die ungefähre Ausrichtung nach Norden, da mit meiner Digitalkamera sowieso keine Langzeitbelichtungen möglich sind. Und bei rein visueller Verwendung ist es kein Problem, wenn man alle Viertelstunde mal in Dec ein bisschen nachstellen muss.

 

Abb.8 - Auf diesem Bild ist die Steuerbox für den Motor zu sehen. Diese erlaubt die Richtungsumschaltung (Nord/Süd) desweiteren hat sie Tasten für "Stop" und die Verstellgeschwindigkeiten 2x und 16x. Wird keine Taste gedrückt, dann bewegt sich das Teleskop mit "einfacher" Geschwindigkeit (eine Drehung in 24 Stunden), es wird also die Erdrotation genau ausgeglichen.

 

Abb.9 - Das Kästchen rechts unten enthält den Schrittmotor und das Getriebe. Wie man sieht, wird die Drehbewegung über zwei weitere Zahnräder auf die Achse der Schnecke übertragen.

 

Abb.10 - Hier ist nochmal eine Detailansicht der Polhöhenverstellung (rechts), des Schneckenrades und eines Teilkreises.

 

Abb. 11 - Der Blick von vorn in den Tubus. Ganz "unten" sitzt der große Hauptspiegel (der wirk im Bild druch die Perspektive winzig klein :-)), vorn ist die dreiarmige Halterung des Fangspiegels zu sehen.
Die Tubusinnenwand ist matt schwarz lackiert (siehe nächstes Bild), um möglichst viel Streulicht zu "schlucken". Trotzdem erscheint sie bei so einem flachen Betrachtungswinkel recht hell. Wenn irgendwann mal eine Justierung der Spiegel ansteht, dann werde ich versuchen es noch "schwärzer" zu streichen oder sogar mit Samt auszukleiden. Letzteres ist aber aufgrund des geringen Durchmessers wahrscheinlich nicht ganz einfach zu machen.

 

Abb. 12 - Im Inneren des Tubus: Links befindet sich der Ablenkspiegel (auch Fangspiegel oder Sekundärspiegel genannt), er ist 45° gegenüber der opt. Achse des Hauptspiegels gekippt, so dass er das Strahlenbündel vom Hauptspiegel in den Okularauszug (das Loch rechts oben) umlenkt.
Der Ablenkspiegel ist mit dünnen Stäben montiert, damit möglichst viel Licht den Hauptspiegel erreicht.

 

Abb.13 - Der Foto-Adapter. Da das Objektiv der Digitalkamera nicht abgenommen werden kann, ist nur die Abbildung mit Hilfe der Okularprojektions-Methode möglich.
Dazu verwende ich anstatt eines Okulars ein herkömmliches Kamera-Weitwinkelobjektiv, weil dieses erstens eine einfachere Befestigung der Digitalkamera erlaubt und zweitens ergibt sich aufgrund geringerer Vignettierung ein größerer nutzbarer Bilddurchmesser.
Zu diesem Zweck habe ich mir aus Messing einen Adapter drehen lassen, welcher direkt auf den Okularauszug geschraubt wird und hinten die Montage des Objektivs ermöglicht. Auf diesem und dem nächsten Foto ist dies gut zu erkennen.

 

Abb. 14 - Dasselbe nochmal, aber direkt von der Seite gesehen. An der Rückseite des Objektivs habe ich einen Gewindering befestigt, auf welchen ich die Digitalkamera aufschrauben kann.
Somit ergibt sich ein stabiler Aufbau und die Fokussierung wird zum Kinderspiel, da der Okularauszug "ganz normal" zur Fokussierung verwendet werden kann.

 

Abb.15 - Um für visuelle Beobachtungen nicht immer diesen Ring abschrauben und den normalen Okularhalter aufschrauben zu müssen, hat der Adapter eine Bohrung in die auch Okulare exakt hineinpassen.
Leider ist das Rohr des Okularauszugs ein bisschen zu klein, um auch die weiter verbreiteten 1,25" Okulare verwenden zu können.

 

Abb. 16 - Die Vorlage, nach welcher der Adapter gefertigt wurde.

 

Abb. 17 - Den "Objektivdeckel" (oder heißt es Teleskopdeckel? :-)) kann man in eine Blende verwandeln, wenn man mittig einen kleineren, zweiten Deckel mit etwa 5cm Durchmesser abzieht. Da man aber selbst den Vollmond auch bei voller Öffnung problemlos betrachten kann, habe ich diese Blende anders genutzt:
Auf der Innenseite dieses großen Deckels habe ich weitestgehendst faltenfrei ein Stück der Baader Astro-Solar Sonnenfilterfolie befestigt, so dass ich mir um die Befestigung meines Sonnenfilters am Tubus keine Gedanken mehr zu machen brauchte. Die Sonne ist so hell, dass trotz der 100.000-fach dämpfenden Folie auch die 5cm Öffnung für ein ausreichend helles Bild ausreicht.

 

Inzwischen habe ich aber noch einen verbesserten Sonnenfilter gebaut, siehe Bastelecke!

Achtung: Niemals ein Teleskop ohne einen Sonnenfilter in Richtung Sonne drehen (außer zur Sonnenprojektion, aber nur wenn man sich damit auskennt und die Gefahren kennt!)

Wichtiger Hinweis:
Niemals mit einem Teleskop/Fernrohr/Fernglas (ohne entsprechenden Spezialfilter) in die Sonne schauen, dies würde irreparable Augenschäden verursachen!

 

Abb. 18 - Ein "Blick" durch das 5x24 Sucherfernrohr zeigt, dass dieses nicht von allerbester Qualität ist :-)

Dafür ist aber die optische Qualität des Teleskops sehr gut (was ja viel wichtiger ist als der Sucher :-) ), wie die Beugungsringe bei afokaler Beobachtung eines Sternes zeigen: Sie sind sehr fein, (fast) exakt kreisförmig und konzentrisch.

 

Einen lesenswerten Artikel - "The Saga of a Tasco 11T" - habe ich unter folgender Adresse gefunden: http://www.adelaide.net.au/~dbenn/Astronomy/tasco11T.html

 

Am 1.4.2001 (kein Aprilscherz :-) ) habe ich durchs Teleskop die ersten Aufnahmen von Mond, Jupiter und Saturn gemacht.
..Ich bin beeindruckt, mit meinen bisherigen Aufbauten (siehe Beschreibung des "Mega-Teleconverter" und die Fotos in der Galerie) habe ich bei weitem keine so guten Aufnahmen zustandegebracht. Und das ist erst der Anfang, Ende April / Anfang Mai war das Wetter endlich mal wieder gnädig und es sind weitere, noch bessere Bilder entstanden, die gibt es demnächst zu sehen... :-)

 

Bilder, die durch das Teleskop aufgenommen wurden gibt es in der Galerie.

 

Tips um die Digitalkamera an einem Teleskop zu verwenden gibts hier:

Astrofotografie mit der Digitalkamera

 


(c) 10.09.2003, URL: http://www.emling.de
Alle Angaben auf dieser Seite sind ohne Gewähr!