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Selbstgebaute Ätzküvette

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Abb. 1: Ansicht von vorne, links ist die Heizung zu erkennen

 

Abb. 2: Ansicht von oben.

 

Hergestellt wurde die Küvette aus 4mm starkem Bastlerglas (Polystyrol) aus dem Baumarkt. Soll anderes Material verwendet werden, so ist zuerst die Beständigkeit gegenüber der Ätzlösung zu prüfen!

 

Die Kontaktflächen müssen sehr sauber gesägt und gefeilt werden, damit die Küvette nach dem Verkleben mit Plastikkleber ("Pattex Plastic" ist sehr zu empfehlen!) absolut dicht ist. Vor dem Kleben sollten die Kontaktflächen aber noch leicht angerauht und mit Spiritus gereinigt werden.

Wenn alles fertig ist: Sicherheitshalber erst mit Wasser testen und ins Spülbecken stellen. :-)

Tip für Nachahmer: Wenn eine Luftpumpe zur Umwälzung vorgesehen wird, sollte die Küvette 6-8cm höher als die maximale gewünschte Füllmenge sein, damit das Ätzmittel nicht so stark herausspritzt. Bei Nichtgebrauch reicht ein Papiertaschentuch als Abdeckung. Bei längerem Nichtgebrauch sollte die Flüssigkeit in eine eindeutig beschriftete Flasche abgefüllt werden, da sonst zuviel Wasser verdunstet und sich am Boden eine harte Kruste des Ätzmittels absetzt.

Zusammenbau:
1. Rückplatte und die Seitenteile exakt rechtwinklig verkleben. Darauf achten dass alle drei Teile unten gleich abschliessen.
2. Nach dem Austrocknen das "U" auf die Bodenplatte kleben, gut trocknen lassen.
3. Innenteile für Schlauch-, Platinen-, und Heizungshalter einkleben - diese dürfen (bzw. müssen!) geringfügig schmaler sein als die Seitenteile!
4. Luftschläuche einlegen und ggf. fixieren. Die Löcher im Schlauch werden mit einer Stecknadel ca. alle 10-12 mm gestochen. Das Ende des Schlauches zustopfen oder erhitzen und mit einer Zange verschweissen. Ggf. den Luftschlauch vorher im Wasser testen damit für gleichmäßigen Luftaustritt gesorgt ist.
5. Ganz am Schluß die Frontplatte aufkleben. Achtung: Wenn diese montiert ist, hat man keine Chance mehr im Inneren etwas auszubessern!

Mit dem Kleber sollte man nicht zu sparsam umgehen. Wenn alles trocken ist, an allen Außenkanten nochmal eine dünne Schicht als zusätzliche Stabilisation und Abdichtung anbringen.

Die Heizung:
benötigte Teile: Ein hohes hitzebeständiges Reagenzglas, ein Hochlastwiderstand (ca. 4-6 Ohm, 11-17W), feiner, trockener, sauberer Sand, 2 Aderendhülsen, hitzebeständiger Isolierschlauch, 1-2m Silicon-Doppelleitung mit mind. 0,75mm^2, Fugendichtungs-Silicon.

Das Kabel mit unisolierten Aderendhülsen an die Widerstandsanschlüsse klemmen (nicht löten!), vorsichtig ins Reagenzglas bringen und dieses dann so mit Sand befüllen, dass der Widerstand das Glas nirgends berührt. Der Sand muß den Widerstand komplett bedecken und sollte bis etwa 3-5cm unterhalb der Oberkante des Reagenzglases reichen. Nun wird der Rest des Glases mit Silicon aufgefüllt und dann der Isolierschlauch über das Kabel geschoben und so weit wie möglich in das Silicon hineingedrückt.

Das Silicon bekommt beim trocknen Risse, das schaut zwar nicht schön aus, dient aber gleich als Druckausgleich damit das Glas nicht platzt!

Die Heizung muß so tief in die Küvette eingebaut werden, dass der Teil mit dem Widerstand im Betrieb mit der Lösung bedeckt ist. Die Halterungen für das Glas sollte sich darüber befinden. Die Heizspannung beträgt - je nach gewähltem Widerstand - ca. 12V, so dass sich eine Heizleistung von ca. 30W ergibt. Die Aufheizdauer beträgt dann ca. 10-15min.

 

Wichtiger Hinweis: Ich möchte ausdrücklich davor warnen, diese Heizung für direkten Netzbetrieb auszulegen!
Erstens ist das eigenmächtige installieren von Netzspannungskomponenten für Nicht-Fachkräfte verboten und zweitens wäre es im Falle eines Glasbruches oder nicht ausreichender Isolierung des Anschlusses extrem gefährlich!
Daher muß unbedingt Niederspannung verwendet werden (max. 24V)! Ob man dafür ein Gleichspannungs-Netzteil (DC) oder einen Sicherheitstrafo (AC) verwendet ist egal, nur die Leistungswerte müssen stimmen.

 

Viel Spaß beim Nachbau!


Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr! Beim Umgang mit den Chemikalien entsprechende Vorsicht walten lassen, jeder ist für sein Tun selbst verantwortlich!


Erstellt am 12.02.2000
Zuletzt aktualisiert am 06.09.2003